Bild: Die Bäckerei Greuel in Lüneburg

In dem Familienbuch befindet sich auf den letzten Seiten eine Notiz, die wahrscheinlich von Mary Brandes stammt:
Unser Haus
1866 Hausnummer 491
Das von uns bewohnten Haus Altstadt 37 zu Lüneburg haben wir nebst Geschäft am 26. Juni 1895 von Herrn Heinrich Fröhling gekauft, für den Preis von 36000 M. Bezogen haben wir dasselbe, nachdem wir sechs Jahre ein Geschäft in Hannover gepachtet hatten, am 1. April 1896. Die oberen Wohnungen waren bewohnt von Herrn Schornsteinfeger Querfurt und Fräulein Auguste Menke. Herr Fröhling hat dieses Haus 19 Jahre in Besitz gehabt und war es von seinem Vater vorher gekauft und verwaltet.
Am 25.11.1846 kam das Haus in den Besitz des Bäckereimeisters Johann Christian Carl Bohnhorst aus Hennekenrode.
Am 14.8.1846 war es in dem Besitz des Bäckermeisters August Friedrich Lürssen aus Lüneburg.
Am 7.8.1816 kam es ist dadurch, dass der Bäckermeister Johann Bernhard Appum aus Lauenburg die Frau Witwe seines Vorgängers heiratete in dessen Besitz. Sein Vorgänger Johann Bernhard Christian Scherer kaufte es einen 29.12. 1804.
Nach Bohnhorst gehörte es eine Zeit lang im Zimmermann Lendorf, dann einem Bäckermeister Hesse, der dadurch dass er seinen Lehrling geschlagen, welcher infolge dessen starb, ins Gefängnis kam.
Ende Zitat Familienbuch.
Eine neue Greuel war ein sehr arbeitssamer Mensch. Er hat an jedem Tag im Jahr gearbeitet War am zweiten Feiertag. Sehr zum Ärger seiner Frau rief er an den ersten Feiertagen in den Hotels oder der Kaserne an und fragte sie denn nicht am nächsten Tage frische Brötchen brauchten.
Die Backwaren wurden mit dem Pferdefuhrwerk ausgefahren. Das Pferd wurde nach getaner Arbeit durch die Backstube in den Hof geführt.
Arnold Greuel war sehr stolz darauf, dass er die in seinem Backwaren verwendete Butter nicht in der Fabrik, spricch Molkerei, bezog. Ein Bauer belieferte ihn direkt von seinem Hof. Eines Tages war nicht mehr genug Butter vorhanden. Arnold Greuel spannte an fuhr zu dem Bauern, um um Butter zu holen. Als er sah, dass die Bäuerin Butter in Tüchern eingeschlagen unterm Bett hervorzog, beschloss er, künftig auch die Butter aus der Molkerei zu beziehen.
Arnold Greuel hatte keine Probleme mit seinen Zähnen. Nur in einem Zahn hatte ein großes Loch, in das er seinen Priem schob, wenn er auf Kundenbesuch war.
Arnold Greuel war später Vorsitzender des Kreishandwerkerbundes Lüneburg. Das war um 1933 herum ein schwieriges Amt. Als es um den Anschluss des Kreishandwerkerbundes an die NSDAP ging, warnte er vor der Illusionen eines Anschlusses an an jene "radikale Partei ". Bislang habe die NSDAP die kein klares Wirtschaftsprogramm vorgelegt, er sehe in ihr vielmehr viele Gemeinsamkeiten mit der KPD. Den Massenzulauf der schleswig-holsteinischen Kollegen konnte er sich nur als "eine Art Massensuggestion" vorstellen. Darüber hinaus betonte er, dass der Handwerkerbund niemals den Anschluss an eine Partei beschließen könnte, vielmehr könne nur empfohlen werden, dass jeder Handwerker in einer nationalen Partei aktiv mitarbeiten und für die freie Wirtschaft eintrete. (Bevorstehender Absatz aus: Heimat Heide Hakenkreuz, Geschichtswerkstatt Lüneburg e. V.) Danach war bald nicht mehr Vorsitzender des Kreishandwerkerbundes.