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Holstein und Schaumburg

23  4920320  Adolf IV. von Holstein und Schaumburg (Älteres Haus Schaumburg)

Graf zu Holstein-Schaumburg
* um 1195
† 08.07.1261 in Kiel, b ... in Kiel
Vater: Adolf III. von Holstein und Schaumburg (Älteres Haus Schaumburg)
Mutter: Adelheid von Querfurt
oo 1224 mit "Heilwig" zur Lippe, * um 1200.
Ergänzungen zu Ehen und Partnerschaften:
oo 1224 mit "Heilwig" zur Lippe.
Er heiratete wohl spätestens 1224 Heilwig, Tochter des Edlen Herrn Hermann II. zur Lippe.
Als Gemahlin Adolfs IV. wird Heilwig am 29. September 1226 urkundlich zum ersten Male erwähnt. Die Eheschließung fand aber wohl spätestens 1224 statt. Da es nicht wahrscheinlich ist, dass Adolf sich sogleich nach der Wiedererlangung Holsteins bei dem ungewissen Zustande der Dinge vermählt hat, da außerdem seine Tochter Mechthilde sich bereits 1237 mit Herzog Abel von Schleswig verheiratete, so ist wohl als gewiss anzunehmen, dass Adolf IV. bereits vor der Wiedererlangung Holsteins mit Heilwig von der Lippe vermählt war.
Lebensphasen von Adolf IV. von Holstein und Schaumburg:
Graf zu Holstein-Schaumburg.
von 1224 bis 1239 Regent.
Notizen zu Adolf IV. von Holstein und Schaumburg: [-][+]
1224 bis 1239 Regent.

Er regierte ab 1224 (in Schaumburg ab 1225) und verzichtete 1239. Er setzte sich 1224 wieder in den Besitz der holsteinischen Lande, auf die sein Vater verzichten musste . Nach dessen Tode übernahm er auch die Regierung der Grafschaft Schaumburg. Nachdem Adolf IV. 1238 mit seiner Gemahlin Heilwig eine Reise nach Livland gemacht hatte, verzichtete er 1239 auf die Regierung und trat am 13. August in das Hamburger Minoritenkloster ein. 1243 ging Adolf nach Rom und ließ sich 1244 vom Papst Dispens erteilen und zum Subdiakon weihen. Die Priesterweihe erhielt er am 18. Dezember des gleichen Jahres. Im Chor der dortigen Kirche des Franziskanerklosters wurde er beigesetzt. Die Minoriten der sächsischen Provinz verehrten ihn schon vor der Mitte des 14. Jahrhunderts als einen Heiligen des Ordens.

Schaumburg-Lippische Heimat-Blätter 2-2010

Adolf IV. (Regent 1224 — 1239)

Nach dem Tode seines Vaters übernahm Adolf IV. auch die Regentschaft in Schaumburg. Der Dänenkönig Waldemar II. hatte 1202 die von ihm in Holstein eroberten Gebiete der Schauenburger Grafen seinem Neffen, dem Askanier Albrecht von Orlamünde verliehen. Im Jahre 1208 wurde Otto IV. von Braunschweig, der dritte Sohn Heinrichs des Löwen zum Deutschen Kaiser gewählt. Kaiser Otto versuchte 1215 und 1216 vergeblich, dem Dänenkönig Waldemar II. die nordelbingischen Gebiete der vertriebenen Schauenburger wieder ab¬zunehmen. Kaiser Otto starb schon im Mai 1218.
Es war dann der tatkräftige junge Graf Adolf, der seinem Hause Schauenburg die verlorenen Gebiete zurückeroberte. König Waldemar II. wurde 1223 vom Grafen Heinrich von Schwerin auf der Jagd gefangen genommen und gegen beträchtliche Summen ausgelöst. Albrecht von Orlamünde sollte die Gebiete der Schauenburger, die er von Dänemark als Lehen bekommen hatte, nun¬mehr vom deutschen Reich als Lehen behalten. Damit waren einige norddeut¬sche Fürsten nicht zufrieden. Adolf zog mit einem Heer und verbündeten Truppen des Erzbischofs Gebhard von Bremen im Januar 1225 gegen Albrecht in die Schlacht bei Mölln, wobei Albrecht gefangen wurde. Er und König Waldemar schworen, zugunsten Adolfs auf die ehemals Schauenburger Gebiete zu verzichten. König Waldemar ließ sich vom Papst Honorius III. von seinem Eid lösen und stellte wieder ein Heer auf. Auch Adolf IV. sammelte seine Verbündeten und stellte sich bei Bornhöved am 22. Juli 1227, dem Marien-Magdalenentage, den Dänen zur Schlacht. Die Sage erzählt, Adolf habe kniend vor der Schlacht ein Gelübde getan, dass er als Mönch dem Herrgott dienen würde, wenn ihm der Sieg zufallen würde. Trotz Übermacht seiner Gegner gewann Adolf die Schlacht, die als eine der letzten großen Ritterschlachten des Mittelalters gilt. Das dänische Großreich an der Ostsee zerbrach, bis auf Rügen fielen alle dänischen Eroberungen an das Heilige Römische Reich und damit auch an Graf Adolf IV. zurück. Im Nordwesten verschob sich die dänisch-deutsche Grenze von der nördlichen Elbe zurück an die Eider, wo sie bis 1806 blieb.
Zwischen 1233 und 1242 gründete Graf Adolf IV. Kiel nach einem Plan, der dem von Lübeck ähnlich ist. In Ostholstein verdankt ihm Heiligenhafen seine Entstehung. Wie Kiel wurde auch Neustadt/Holstein 1244 planmäßig von Adolfs Sohn Graf Gerhard I. angelegt. Da der junge Graf damals erst 12 Jahre alt war, ist als eigentlicher Gründer Adolf IV. anzusehen, der auch die St. Franziskuskirche stiftete.
Nach einem Kreuzzug in Livland trat Graf Adolf IV. 1239 als Mönch in das von ihm gestiftete Maria-Magdalenen-Kloster in Hamburg ein. Es lag dort, wo heute die Börse steht, und der vor der Börse liegende Platz heißt nach ihm der Adolfsplatz. Adolf vergrößerte Hamburg um ein Drittel. Er verzichtete auf seine Anrechte an die Stadt, und dadurch wurde Hamburg später zur Freien Reichsstadt. In dieser Zeit entstand auch die Hanse unter der Vorherrschaft Lübecks. Als Franziskanermönch pilgerte Adolf 1244 zu Fuß nach Rom und empfing bei der Rückkehr vom Bischof von Lübeck die Priesterweihe. Adolf IV. war mit Heilwig zur Lippe verheiratet, die aus ihrem Besitz das Zisterzienserinnenkloster in Harvestehude stiftete, das heute ein Stadtteil Hamburgs ist, und trat dort ein. Sein Lebensende verbrachte Adolf IV. im Marienkloster in Kiel, das er selbst gestiftet hatte. Dort starb er am 8. Juli 1261, und er wurde vor dem Altar der Klosterkirche bestattet. In dem teilweise noch erhaltenen Kreuzgang des Klosters und jetzigem Theologischen Studienhauses steht seine Grabplatte, auf der er als Mönch abgebildet ist.

Die Landesteilungen
Als Adolf IV. 1239 die Regierung niederlegte, war seine Tochter Mechthild mit Abel Herzog von Schleswig verheiratet. Sie wurde an der Seite Abels 1250 zur dänischen Königin gekrönt. Die Söhne Johann und Gerhard waren noch min-derjährig. Daher hatte Adolf seinen Schwiegersohn Herzog Abel von Schleswig, den späteren König von Dänemark, zum Vormund bestellt, eine unglückliche Entscheidung. In der Folgezeit versuchte Dänemark die Länder Holstein, Stormarn und Wagrien, also die Schaumburger Gebiete, sich anzueignen.
Die beiden Söhne Adolfs teilten 1241 das Erbe unter sich auf: Johann I. gründete die Kieler Linie. Er erhielt Wagrien mit Kiel. Nach dem Tode seines Nach-folgers Adolf V. — er regierte von 1273 bis 1308 in Segeberg — starb die Linie aus.
Gerhard I. ist der Begründer der Itzehoer Linie. Er hatte drei Söhne, die das Erbe abermals teilten: Sohn Gerhard II. (Regent 1290 — 1312) schuf die Plöner Linie. Sein Bruder Adolf VI. (1290 — 1315) gründete das jüngere Haus Schaumburg mit der Grafschaft Schaumburg und Pinneberg. Der andere Bruder Heinrich I. (Regent 1290 — 1304) begründete die Rendsburger Linie.
Die Plöner Linie endete nach dem kinderlos 1390 verstorbenen Adolf IX. Sein Landesteil fiel an die Rendsburger Linie. Zu dieser Zeit hatte die Grafschaft Schaumburg unter Otto I. ihre größte Ausdehnung. Sie reichte vom Nordufer des Steinhuder Meeres bis vor die Tore Hamelns im Süden.
In Rendsburg regierte Gerhard III. von 1303 — 1340. Er war von 1326 — 1330 Herzog von Jütland und ließ sich vom Dänenkönig Waldemar III. die Insel Fü¬nen als erbliches Lehen übertragen. Enkel Gerhard V. wurde 1386 als Herzog mit Schleswig belehnt. Der letzte Regent dieser Linie war Adolf XI., der 1459 als Herzog von Schleswig starb. Damit waren die Schaumburger in Holstein und Schleswig ausgestorben.

Weiterhin blühte die Linie in unserer Gegend.
In der Grafschaft Schaumburg regierte nach Otto I. sein Sohn Adolf X. von1404 bis 1426. Dessen Sohn Otto II. (Regent 1426-1464) erhob 1459 nach dem Tode seines Vetters, Adolf Xl. Graf von Holstein und Herzog von Schles-wig, berechtigte Erbansprüche auf Holstein-Stormarn, forderte aber außerdem das Herzogtum Schleswig. Doch auch der dänische König Christian I., der dem oldenburgischen Grafenhause entstammte, versuchte, beide Gebiete an sich zu bringen. Da der Adel schwerwiegende Auseinandersetzungen befürchtete, entschied er sich schließlich für den Dänenkönig. Otto II. wurde finanziell mit 43000 Gulden entschädigt und behielt in Holstein die Grafschaft Pinneberg und das heute hamburgische Altona. Seine Nachfolger führten daher den Titel Grafen zu Holstein bis 1640 fort.
Heute erinnert das Nesselblatt im Wappen des Landes Schleswig-Holstein und zahlreicher Städte an die Jahrhunderte währende Herrschaft der Schaumburger im Norden Deutschlands.
Kinder:
1) Mechthild von Holstein und Schaumburg (Älteres Haus Schaumburg)
* vor 1225, † 30.08.1288
oo 25.04.1237 mit "Abel" von Schleswig, König von Dänemark.
2) "Ludolf" von Holstein und Schaumburg (Älteres Haus Schaumburg), Mönch
* um 1227, † 1239
3) "Johann" I. von Holstein und Schaumburg (Schaumburg Kieler Linie), Graf zu Holstein-Schaumburg
* 1229, † 20.04.1263
oo 1254 mit "Elisabeth" von Sachsen-Wittenberg.
4) Gerhard I. von Holstein und Schaumburg (Schaumburg Itzehoer Linie), Graf zu Holstein-Schaumburg in Hamburg
* um 1231, † 21.12.1290
oo 2/1 um 1250 mit Elisabeth von Mecklenburg.
Signatur: I4166
Vorh. Signatur: Kek XXII
PN = 7446
Letzte Änderung: 07.01.2015
Kekule-Nr. 4920320, 4932608, 9840676, 9865252, 19681510, 19681550, 19681628, 19730662, 19730702, 19730780, 39362972, 39366054, 39461276, 39464358, 78726108, 78732060, 78922716 sowie weitere, insgesamt 20
Weiter zu: Ahnenbaum, Ahnentafel des Probanden.
 
Ahnentafel [-][+]
4 von Holstein und Schaumburg Adolf II., Graf zu Holstein-Schaumburg
* um 1128 † 06.07.1164 Verchen
oo 1158
8 von Holstein und Schaumburg Adolf I., Graf zu Holstein-Schaumburg
* um 1078 † 13.11.1110
oo ...
9 Hildewa
* um 1083
2 von Holstein und Schaumburg Adolf III., Graf zu Holstein-Schaumburg
* nach 1157 † 03.01.1225
oo 1/1 ...
5 von Schwarzburg "Mechthild"
* um 1138 † um 1192
10 von Schwarzburg Sizzo (>>)
Graf von Käfernburg
* um 1093
oo ...
11 von Berg Gisela
* um 1100 † nach 20.03.1142
1 von Holstein und Schaumburg Adolf IV., Graf zu Holstein-Schaumburg
* um 1195 † 08.07.1261 Kiel
6 von Magdeburg "Burchard III.", Graf von Querfurt
* vor 1155 † um 1178
oo ...
12 ...
13 ...
3 von Querfurt Adelheid
* um 1160
7 von Gleichen "Mathilde" † nach 1154 14 ...
15 ...

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© Günther Greuel Bad Kissingen

Stand: 11.04.2015 16:04:06
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 15.0

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