Lebensphasen von Siegfried Ziegler: [-][+]
seit 1407 Student in Erfurt, an der Universität.
zwischen 1422 und 1445 Ratsherr in Erfurt, 1. Ratsherr.
Jurist in Erfurt.
seit (a) 1420 Gut Alperstedt in Erfurt.
seit (a) 1420 Zum roten Hirsch in Erfurt.
Das Grundstück ist jetzt ein Teil von dem des Kaisersaals, Futterstraße 16.
Karthäuserkloster. in Erfurt.
3)
Curt Ziegler, Beisetzung in Erfurt, Thüringen, Eremitenkloster
* um 1420, † 1455
oo ... mit "Margarethe" Hochhertz.
Biografische Notizen zu Siegfried Ziegler: [-][+]
Notiz zur Bestattung: Er ließ sich bei den Karthäusern beerdigen lässt, den strengsten und frömmsten Mönchen der Stadt.
Des jüngeren Rudolfs Sohn ist Siegfried der Ältere. Siegfried war um 1390 geboren, denn er wird 1407 immatrikuliert. Seine Gemahlin wurde Margarethe v. d. Sachsen, durch die er das Gut Alperstedt erhielt. Alperstedt liegt ungefähr 4 km hinter Stotternheim. Hier mag das junge Paar einige Jahre verlebt haben. Siegfried hatte wohl Rechtswissenschaft studiert und wurde deshalb sehr bald zum Rate gezogen, zu dessen Sitzungen er häufig von Alperstedt zur Stadt reiten musste, dann wuchsen seine Kinder heran, so dass er es schließlich für nötig erachtete, sich in der Stadt einen Wohnsitz zu schaffen. Die Ziegler hatten in der, Futtergasse, wie die Freizinsbücher seit 1293 vermelden, 1/2 Hof und 1/4 Hof mit allen Anliegenschaften als Freigüter. Hier hat wahrscheinlich Siegfried sein Haus gebaut. Er nannte es zum roten Hirsch, wohl im Anschluss an sein Wappen, das den roten Hirschkopf auf Rot führte. Beim Heranwachsen der Kinder überwölbte er noch die östlich angrenzende Torfahrt und setzte eine Wohnung darauf, so dass er Wand an Wand zum schwarzen Bärenkopf (Futterstraße 17) wohnte, wo sein Neffe Rudolf Ziegler sich eingerichtet hatte.
Seine Gemahlin, Margarethe v. d. Sachsen, gab ihren Kindern Namen, die für den starken Familiensinn der Sachsen sprechen. Den ältesten Sohn nannte sie nach ihrem Vater Tilo, er wurde Geistlicher, die Ziegler hatten als zweiten Charakterzug einen Hang zur Frömmigkeit. Der zweite Sohn wurde nicht nach dem Vater, sondern nach dessen Vater Rudolf genannt und erst der dritte Sohn bekam den Namen des Vaters Siegfried. Die beiden folgenden Söhne hatten Kaisernamen, Otto und Konrad, denn noch fühlte sich das Geschlecht als ehemalige Freie, denen nur der Kaiser der Herr war. Der letzte Sohn wurde wieder Siegfried genannt, der Siegfried des Nibelungen Liedes war das Ideal der Ziegler. - Im Rate stieg der ältere Siegfried sehr bald zum obersten Range, schon 1422, also im Alter von etwa 32 Jahren, stand er als Oberstratsmeister an der Spitze des Staates. Fünfmal bekleidet er dieses Amt mit meist 4jährigen Unterbrechungen. Er schlichtet 1430 einen Streit zwischen Walderode und den Milwitz. Er präsentiert 1443 in der Vikarie Allerheiligen und baut 1447 einen Turm am Johannestor.
1446 wird er belehnt mit Hopfgarten und Melchendorf. Seinen frommen Sinn dürfen wir darin erkennen, dass er die Obervormundschaft des großen Hospitals übernimmt, besonders aber darin, dass er sich bei den Karthäusern beerdigen lässt, den strengsten und frömmsten Mönchen der Stadt. Er starb ungefähr 60 Jahre alt 1449. Siegfried war einer der bedeutendsten, vielleicht der bedeutendste der Ziegler. Von vier seiner Söhne leiten sich vier Linien des Geschlechtes ab, von dem Neffen Rudolf im Bärenkopf eine funfte. Der älteste Sohn Tilomann scheidet betreffs der Nachkommenschaft als Domherr aus.