Notizen zu "Heinrich" XII. von Henneberg-Schleusingen: [-][+]
Der Reiche, Graf v.Coburg-Hildburghausen, 1323 Teilnehmer der Schlacht von Mühldorf, 1329 der Jüngere, 1340 zu Schmalkalden und Coburg, 1343 zu Ilmenau, vererbt Coburg-Hildburghausen (die Neue Herrschaft) auf seine Witwe, 15.2.1319 Ehedispens.
1323 nahm Graf Heinrich an der Schlacht zwischen den beiden Kaisern Ludwigen dem Beyern und Erzherzog Friederich von Oesterreich bei Milldorf in Bayern teil.
Anno 1329 hat Fürst Heinrich eine die Donation dem Closter Vessera zu kommen lassen zu Gunsten von Kunigunde, Graf Heinrich IX. von Henneberg auf Hartenberg verlassene Witwe.
1333 nahm Fürst Heinrich noch zu Lebzeiten seines Vaters das Schloß Scharffen Eck ein. Darüber entstand ein Streit zwischen Würzburg und Henneberg. Aber der Bischoff erreichte durch gute Unterhändler, dass er "dieses jungen Fürsten Vater zum Freund behielt und ihm noch darzu eine gute Summe Geld auf Fridelshausen verschrieb".
Anno 1335 empfing er neben seinem Vater die Herschfeldischen Lehen. Er wurde vor allem von Abt Ludwig zu Herschfelt mit alle den Fräckensteinischen Gütern des Stiffts Herschfeltbelehnt.
Anno 1336 gaben er und seine Ehefrau dem Kloster Veßra den Fischzehenten am See zu Gumbrechtshausen.
1339 bestätiget er dem Stift Schmalkalden und dem Kloster Veßra den Weinzehenten an der Mainländen zu Schweinfurt, die sein Vater Fürst Berthold seinem Vetter, dem Grafen Heinrich für 1400 Pfund Heller abgekauft und beiden Orten gegeben hatte.
1340 starb sein Vater und Graf Heinrich übernahm nun die völlige Regierung beider Herschaften, der alten, Henneberg, Schleusingen, Franckenstein und Schmalkalden, und der neuen, Coburg und Königsberg in Bayern.
Anno 1343 kaufte Fürst Heinrich dem Grafen Günther von Kevernburg, dem jüngern Herrn zu Ilmenau das Haus und die Stadt Ilmenau ab, einschließlich dem Dorf Kirchheim, für "2000 Mark lötigen Silbers". Die Lehenleute waren damals Friedrich von Witzleben, Gunther von Angelrode, N.von Elkersleben, beide Ritter von Kircheim und Reinhard von Sundhausen.
1344 hatten die Predigermönche einen großen Kapiteltag zu Eisenach. Dort kamen viele "gewaltige Doctores der H eiligen Schrifft "zusammen. So wurde auch von dem Landgrafen zu Thüringen ein grosser Hof mit Turnier nach Eisenach gelegt, der Stadt zum Besten, dass sie sich ein wenig "des grossen Brandschadens, so sie kurz zuvor erlitten, sich wiederumb ergötzten möchten". Auf diesem Hof und Wohlleben zu Eisenach wurde eine Eheberedung verhandelt über eine Heirat zwischen Landgraf Friedrich dem jüngeren und Fräulein Katharin, Fürst Heinrichs zu Henneberg Tochter. Aber der alte Landgraf verlangte zuviele Städte und Schlösser, dass dieses beschlossen werden konnte. In diesem Jahre gab es eine grosse Zwietracht zwischen Bischoff Otto zu Würzburg vnn der Stadt Würzburg, weil die Stadt sich mit Nürnberg verbunden hatte und ein Gebot erlassen hatte, dass kein Bürger den Geistlichen weder Gewölbe noch Keller, Boden oder Kasten leihen noch verkaufen sollte, um Wein oder Getreide hinein zu legen oder darauf zu schütten. Hierüber kamen sie in solche Feindschaft, dass jeder Teil zum Krieg rüstete. Die Stadt verband sich mit Herrn Conrad von Schlüsselberg und mit den Städten Rotenburg vnd Winßheim. Bischoff Otto aber verband sich mit den Burggrafen zu Nürnberg und Fürst Heinrich zu Henneberg. Diese letzten schwuren zusammen am Tage nach Ostern zu Schweinfurt. Um aber grössere Schwierigkeiten zu vermeiden, schlugen sich in dieser Sache Herr Bernhard von Seckendorff, Ritter, und Herr Conrad Groß Schultheiß zu Nürnberg, und vertrugen sich gütlich und friedlich zu Würzburg "Freytag nach Gallj". Damals gab es auch ein grosse Fehde zwischen dem Landgrafen zu Thüringen und den Grafen zu Schwartzburg und Weimar. Nun konnte Fürst Heinrich von Henneberg des Hohns, der ihm seiner Tochter wegen in Eisenach widerfahren nicht vergessen. Er wollte deshalb den Grafen zu Schwarzburg auf ihr Ansuchen gegen den Landgrafen Beistand zuleisten. So bald aber solches der Landgraf gewahr wurde, und wo er Arnstadt wieder belagert hatte, und er die Nachricht bekam, dass Fürst Heinrich im Anzug wäre, Arnstadt zu entsetzen, bat er ihn freundlich zu ihm auf Wassenburg zukommen. Wie dann auch geschah. Da sie sich über die vorgeschlagenen Hochzeit freundlich mit einander besprochen und sich endlich also verglichen, dass Fürst Heinrich seiner Tochter Coburg und etliche Flecken mitgeben sollte, schieden sie in Frieden von einander. Im folgenden Jahr schickte Fürst Heinrich seine Tochter Fräulein Katharin dem jungen Landgrafen, dem sie versproche war war, nach Eisenach, "gar köstlich gezieret und herzlich geleitet". Die ward demselbigen ehelich beigelegt, und eine stattliche Hochzeit wurde gehalten. Aber die Freundschaft wärte nicht lange. Denn Fürst Heinrich weigerte sich, die Herrschaft Coburg dem Landgrafen dergestalt einzuräumen, wie er begehrte. Da wurde der Landgraf auch wunderlich und schickte dem von Henneberg seine Tochter wieder. Und er kaufte den Herrn von Saltza, Salzungen und Franckenstein das Schloß Altenstein ab, zwischen Eisenach und Breitingen gelegen, und solches war Fürst Heinrich zuwieder. Daraus entstand ein heftiger Krieg zwischen ihnen, wobei beiden Teilen großer Schaden entstand. Denn Fürst Heinrich sagte dem Landgrafen ab und zog über den Wald in Thüringen ein und verursachte großen Schaden. Er ließ auch heimlich zu Creutzburg an der Werra die Tiefe der Gräben und die Höhe der Mauern abmessen und wollte Stadt zu ersteigen. Aber die Bürger wurden gewarnt und ließen eilends die Gräben tiefer machen. Da nun der von Henneberg kam um mit seinen nach abgenommenem Maß bereiteten Sturmleitern um Mitternacht die Stadt zu ersteigen, da waren die Leitern zu kurz. Und als die Wächter solches gewahr wurden riefen sie in allen Gassen: Feindio. Darüber kam die ganze Bürgerschaft mit ihren Gewehren nach den Mauern gelaufen. Die Henneberger, die schon an der Mauer waren, wurden furchtbar bekämpft, wie man am folgenden Morgen an Blutmalen und zerbrochenen Helmen hat sehen können. Die Toten nahmen die Hennebergischen alle mit sich hinweg. Da nun der Fürst gesehen, daß sein Vorhaben umsonst und vergebens war und er die Stadt so nicht bekommen konnte, brannte er die Vorstadt ab und nahm mit sich, was er fortbringen konnte. Er zog vor Tagesanbruch ab und besetzte das Haus Scharfenberg (auf dem Thüringer Wald zwischen Eisenach und Waltershausen gelegen) mit seinem Volk, welches täglich Ausfälle machten und bis Gotha Eisenach und Tenneberg streiften. Der Landgraf legte dagegen auch Volk auf den Altenstein. Die fielen über die Werra dem von Henneberg gleicher Gestalt in sein Land und Gericht und schadetem ihm nicht weniger.Endlich rüstete sich Landgrafe Friedrich mit seinen Städten und Mannen, legte sich vor Scharfenberg und rief auch die von Erfurt zu Hilfe, welche sich mit Bliden und anderem Sturmzeug bereits vor Scharfenberg befanden. Sie stürmten das Schloß gar feindlich und hätten es auch gewonnen, wenn nicht die alte Fürstin, Langraf Friedrichs Mutter, Frau Elisabeth geborene von Arnshage, die auf Gotha ihr Leibgedinge hatte, es verhinert hätte. Denn sie befürchtete, dass wenn das Haus gewonnen würde, so würden die von Erfurt das Haus völlig niederbrechen, weil es nicht in die Herrschaft Thüringen gehörte. Und das würde ihr Sohn vielleicht später allzusehr bereuen, da es doch noch wohl seinem Sohn, dem jungen Landgrafen Friedrich, der sich mit deren von Henneberg verehelicht hatte, zu eigen werden möchte. Unterdessen war Heinrich von Henneberg auch nicht säumig und versammelte sich mit den Francken und seinen Freunden, zog über den Wald, kam in grosser Eile nach Scharfenberg und überfiel daselbst des Landgrafen Volk, das davor lag. Es begann ein großer Kampf, und es wurden viele guter Leute erschlagen. Auch wäre der Landgraf selbst umgekommen oder zum wenigsten gefangen worden, wenn er er nicht diesmal zu seinem großen Glück als ein einfaltiger gemeiner Ritter ohne allen Schmuck und Kleinod auf seinem Helm schlicht dahergeritten wäre . Außerdem hatte ihn der alte Hans von Freymar, ein Bürger von Eisenach, ein grosser starker und hagerer Mann, der auf einem großem hohen und starkem Pferde saß, mit seiner Streitaxt beschützt. Dieser Mann achtete besonders auf diesen seinen Herrn, und sorgte an allen Ecken fleissig dafür, dass ihm kein Schade geschehe. Dafür wurde ihm auch hernach besondere Gnade bewiesen und ihm diese Treue wohl vergolten.
Da nun Fürst Heinrich diesen Sieg erlanget hatte, erhob er sich daüber gar nicht, denn er bedachte und konnte auch die Rechnung selbst leicht machen, dass damit dieser Krieg noch lange nicht zum Ende gebracht war und dass er mit Gewalt dem Landgrafen und dessen Anhang nicht viel abgewinnen würde. Er befürchtete auch, es würde der Widerwille und Feindschaft zwischen ihnen dadurch so groß und lange werden und dauern, dass darüber seine Tochter gar verlassen und verstossen sitzen bleiben möchte. Er suchte deshalb bei dem Landgrafen gütliche Sühnung. Darauf wurde durch die Freunde beiderseits ein freundlicher Verhandlungstag einberufen und die Sachen dahin gerichtet, dass die Gefangenen beider Seiten alle frei gelassen wurden. Fürst Heinrichs Tochter konnte sofort wieder zu ihrem Herrn, dem jungen Landgrafen Fridrich kommen Fürst Heinrich würde die Untertanen in der Pflege Coburg in Städten und Flecken ( die er seiner Tochter mitzugeben zugesagt) Landgraf Friedrich, seinem Schwiegersohn schwören und Erbhuldigung tun lassen. Die Nutzung der Pflege Coburg sollte Fürst Heinrich selbst Zeit seines Lebens zustehen. Nach seinem Tod sollte die Pflege Coburg sammt Sonnnenberg und andern Schlössern an die Landgrafen zu Thüringen fallen sollte. Also wurde diese schädliche Fehde gütlich beigelegt.
Anno 1347 hat Fürst Heinrich mit seiner Gemahlin und seinen drei Brüdern, Berthold, Ludwig, und Johann dem Stift zu Veßra 27 Malter Korn zu Pferdesdorff zum Seelgereth verschrieben. Alle vier haben in ihrem Siegel eine kleine Henne.
1347 ist Fürst Heinrich am Montag nach Marien Geburt (10. September) zu Schleusingen gestorben.
Am Sontag nach St.Lucastag ( 21.Oktober) wurde Heinrich zu Veßra begraben. Zum Begräbnis hatte Abt Heinrich zu Vesser 24 Pfund an Wachs und Gelde geliehen und vorgestreckt.
Bald nach volbrachten Begräbniß sind die Untertanen in der Coburgischen Pflege und mitverschriebenen Orten, nämlich Coburg, Königsberg, Sonnenberg, Neustatt, Rothach und Umbstatt an den jungen Landgrafen Friedrich zu Thüringen angewiesen. "Und so kam die Grafschafft um diese herrliche Pflege und die Henne um das gute Ei.
der Reiche, Graf v.Coburg-Hildburghausen, 1323 Teilnehmer der Schlacht von Mühldorf, 1329 der Jüngere, 1340 zu Schmalkalden und Coburg, 1343 zu Ilmenau, vererbt Coburg-Hildburghausen (die Neue Herrschaft) auf seine Witwe, 15.2.1319 Ehedispens.
In Genealogisches Jahrbuch Band 44, Seite 29: Die von Heinrichs Vater erworbenen Gebiete filen nach seinem Tod an die Schwiegersöhne, also den Landgraf von Thüringen/ Markgraf von Meißen; Burggraf von Nürnberg; Graf von württemberg. So kamen 1353 die Wettiner nach Coburg.
Signatur: 3788
Vorh. Signatur: Kek XXI
Forscher: NLF, 1179
Quellen: Johanna(8000) B_Doc_4M(3788) Johanna(3788).