Judith vom W-Frankenreich Königin von Wessex Gräfin von Flandern
844- 870

Judith war die älteste Tochter KARL des II., DER KAHLE, aus seiner 1. Ehe mit der Irmintrud von Orleans, Tochter von Graf Odo

ihr Vater hatte wohl die Ehe mit dem angelsächsischen König Aethelwolf, dem Normannenbezwinger aus politischen Gründen vorgesehen. Doch wie so oft bei den Karolingern im Umgang mit Ausländern wollte er wohl die Verlobung nicht wirklich in eine Heirat enden lassen. Aethelwolf hatte die Ehe auch wohl aus politischen Gründen angestrebt und bestand aber wohl auf der Eheschließung. 856 kehrte Aethelwolf von einer Pilgerreise nach Rom zurück nach England. Er traf vorkehrungen für die Sicherheit Judiths. Die Hochzeit fand am 1. Oktober 856 in Verberie statt, mit einer prächtigen Zeremonie Und krönung Judiths zur Königin Judith wurde auch alJudith mit Aethelwolf s königin geachtet, und ssie hat sich wohl auch an den Regierungsgeschäften beteiligt. Die Ehe von Aethelwolf dauerte nicht lange, Aethelwolf starb bald. Aetehlbald, ein Sohn Aethelwolfs betrieb eine Heirat mit seiner Stiefmutter. Dies stieß wohl vor allem bei der angelsächssichen Geistlichkeit, die die Ehe erst vermutlich gefördert hatte, auf Widerstand und lief aber auchanderen Intressen zuwider. Doch auch diese Ehe dauerte nicht lange, zwieinhalb Jahre nach der Hochzeit starb auch Aethelbald.
Daraufhin Verkaufte Judith ihren Besitz in England und kehrte als kinderlose Witwe in Ehren nach Frankreich zurück.

Ihr Vater hatte hier für sie eine Ehe geplant, die Judith aber nicht eingehen wollte. Sie wurde darauf in der festen Stadt Senlis unter väterlichem und königlichen Schutz festgesrtzt und durch den Bischof bewacht.

Im Frühjahr 862 gelang des ihr, mit Ritter Balduin verkleidet in Nacht und Nebel aus Senlis zu entfliehen. Balduins Herkunft ist umstritten. Ein ebenbürtiger Partner für eine karolingische Prinzessin war er wohl nicht. Auch passte diese Ehe Judiths nicht in das politische Kalkül ihres Vaters. Vielleicht hatte Balduin im Gefolge von Judiths Bruder Ludwig dem Stammler den Zugang zu Judith gefunden; Ludwig stimmte der Heirat seiner Schwester mit Balduin zu.
das flüchtige Paar fand Aufnahme und Schutz bei Lothar II.. Auch der Papst sezte sich für den Entführer ein. Schließlich erkannte KARL DER KAHLE die Ehe seiner Tochter doch an. Sein Schwiegersohn Balduin aber war wenig später Graf von Flandern.

Über Judith hört man danach nichts mehr. Ihre königliche Abkunft und ihre reiche Mitgift stärkten die Stellung ihres Gattenad dem auf diesem gefährdeten Außenüposten des westfränkischen Reiches. Bis 1127 blühte die flandrische Dynastie, deren Stammutter Judith war.

Literatur: Konecny Silvia: Seite 154-155, "Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."
Ennen, Edith: Seite 60-63, "Frauen im Mittelalter"
Hlawitschka Eduard: Seite 226, "Lotharingien"
Werner Karl Ferdinand: Seite 453, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"
IV. Generation 33.
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