Biografische Notizen zu Tilo Ziegler: [-][+]
"1455 Stiftung des Teiches im Dreienbrunnen, mgr. fabrice B.M.V., resigniert1464 auf ein Vik. in no. op. 1477 Rektor. Der gelehrte Domherr fand sein größtes Vergnügen an seinem Garten im Dreienbrunnen. In dessen Mitte war von ihm oder einem seiner Vorgänger im Besitze ein Gartenhaus auf einer wurthartigen augenscheinlich künstlichen Erhebung des Bodens errichtet worden. Dasselbe steht heute (1928) noch, erhalten durch die Pietät seines Besitzers, Herrn Friedr. Haage. Es mißt im Grundriss etwa 8 m im Geviert und hat mindestens meterstarke Wände. Es sollte augenscheinlich den Überflutungen, die hier so häufig stattfanden, standhalten. Weil aber dadurch der Garten nur mangelhat und teilweise geschützt war, ließ der wohlhabende Patrizier nach NW und SW Dämme aufführen, die das Hochwasser vollständig zurückhielten. In dem gesicherten garten legte der Domherr einen fischteich an. Fischen war von je dem Erfurter ein Hauptvergnügen. Wie sehr dieser Garten dem Tilo Ziegler am Herzen lag, beweist er durch sein Testament, nach welchem der Teich, d.h. der garten, nur ungeteilt vererbt werden sollte. das widersprach allerdings den Statuten der Stadt, und sschon nach 2 Generationen finden wir, dass der Teich gedrittelt ist, aber der Rat setzte eine Komission ein, an deren Spitze Bastian Ziegler stand, weilche die einheitliche Benutzung zu erhalten suchte. So ist der Zieglersche Garten noch in den Reinhardtschen Schriften erwähnt. Im Volksmunde heißt er bisweilen Mariengarten; Tilo Ziegler war Domherr zu St. Marien. Der Teich ist verschwunden, aber zahlreiche Klingen sind angelegt, seitdem die Brunnenkresse in Erfurt eingeführt worden ist. (Prof. W. Biereye in einer Anmerkung in EGA 3)."Biereye, Prof. Wilhelm, Erfurter Genealogischer Abend Heft 3 Das Erfurter Patriziergeschlecht der Ziegler. (Erfurt 1931), (I) Alte Zeit 45, Stadtarchiv Erfurt, Erfurt.